• NATUR PUR
  • 2018-05-18T00:00:00+02:00
  • 2018-10-28T23:59:59+01:00
  • Piet Mondrian (1872 – 1944) ist vor allem als Pionier der abstrakten Kunst bekannt geworden. Tatsächlich begann er erst im Alter von etwa vierzig Jahren in Paris, mit diesem Stil zu experimentieren. Zuvor schuf er realistische Gemälde, in denen die Natur eine Hauptrolle spielte. Am 18. Mai 2018 eröffnet im Mondrianhaus in Amersfoort eine Ausstellung, die sich mit der figurativen Periode Mondrians beschäftigt.

Die Schau NATUR PUR präsentiert eine Auswahl von Werken aus dem Zeitraum 1895 - 1910. Die Ausstellung zeigt eine große Vielfalt von Motiven, u. a. Landschaften, Porträts, Blumen und Stillleben, und illustriert damit, wie verblüffend vielseitig Mondrian auch schon in dieser Phase seines Lebens war.

Landschaften
Mondrian lebte in seiner niederländischen Periode häufig in Amsterdam, zuweilen auch in kleineren Orten und Dörfern. Oft fuhr er mit dem Fahrrad raus aufs Land, um im Freien zu zeichnen oder zu malen, was er dort sah: ausgedehnte Landschaften, Bauernhöfe, Kühe im Stall oder auf der Weide, Windmühlen – und über allem den weiten Himmel mit seinen aufgetürmten Wolken. Trotz anfänglicher Figürlichkeit lässt sich im Laufe der Zeit beobachten, wie Komposition und Linien in Mondrians Werk eine immer wichtigere Rolle spielen. Auch sein Farbgebrauch verändert sich allmählich, von bräunlich-dunklen Tönen hin zu helleren Farben.

Porträts
In seiner niederländischen Zeit hat Mondrian auch viele Porträts gemalt. Ein Teil davon entstand als Auftragswerke, die ihm den Lebensunterhalt sicherten. Oft porträtierte er auch Menschen aus dem Bekanntenkreis. Eines der Porträts in der Ausstellung ist das von Frits Mondrian, seinem Onkel. Onkel Frits war Friseur und Maler. Von ihm stammen vor allem Landschaftsgemälde im Stil der Haager Schule. Er war es auch, der Piet die ersten Kniffe des Fachs beibrachte. 

Amaryllis
Das Prunkstück der Ausstellung ist die rote Amaryllis vor blauem Hintergrund. Am Anfang seiner Laufbahn, aber auch noch später in seiner abstrakten Periode, malte Mondrian regelmäßig Blumen. Meistens stellte er eine einzelne Blüte, z. B. eine Chrysantheme oder Amaryllis, ins Zentrum der Komposition. Es wird allgemein angenommen, dass sich Mondrian dabei von der Nachfrage auf dem Markt leiten ließ. Dennoch sind diese Blumengemälde keineswegs nur lästige „Brotarbeiten“, sondern von ausgesprochen hoher Qualität.

Über das Mondrianhaus
Das Mondrianhaus in Amersfoort ist das Geburtshaus von Piet Mondrian. In diesem Haus kam er 1872 zur Welt. Hier können die Besucher den Künstler als Menschen und Maler kennenlernen und nachverfolgen, wie sich sein Werk allmählich von den anfänglich realistischen Landschaften zu den charakteristischen abstrakten Kompositionen aus Linien und Flächen entwickelte. Das Mondrianhaus wurde 2017 gründlich umgebaut und u. a. mit zwei großartigen Videoinstallationen ausgestattet, die den Betrachter mitnehmen in die Welt des Piet Mondrian.